Golden Gate Bridge oder Brandenburger Tor? - 23. November 2005

Philon von Byzanz stellte 200 vor Christus eine Liste wundervoller, von Menschen erbrachter Meisterleistungen der Baukunst zusammen. Sein „Reiseführer durch die antike Baukunst” ist heute noch ein Synonym für „Die Sieben Weltwunder”. Nach mehr als 1.800 Jahren können jetzt alle „Netizens” über die neuen sieben Weltwunder abstimmen.

Es ist ja nun schon ganz schön lange her, dass Philon die hängenden Gärten von Babylon, Koloss von Rhodos, Mausoleum des Halikarnassos, Tempel der Artemis, den Leuchtturm von Alexandria, die Statue des Zeus und die Pyramiden von Ägypten zu den sieben Weltwundern erkoren hat. So kam der Schweizer Filmemacher, Museumskurator, Abenteurer und Flieger Bernard Weber auf die Idee, „neue Weltwunder” auszuzeichnen. Und der Anfang des dritten Jahrtausends schien dafür ein guter Zeitpunkt, das Internet ein guter Ort zu sein. Auf der Homepage „New 7 Wonders” läuft deshalb noch bis zum Jahresende eine Abstimmung.


Schloß Neuschwanstein


Die Idee ist, sieben Bauwerke der vergangenen 2.000 Jahre zu bestimmen, die auf Grund ihrer überragenden künstlerischen, technischen, sozialen, politischen und auch historischen Bedeutung den jeweiligen „Zeitgeist” repräsentativ widerspiegeln. Die antiken Weltwunder sollen dadurch aber keinesfalls ersetzt werden, sondern lediglich um sieben Weltwunder der nach-antiken Zeit ergänzt. Die Grundlage der Auswahlliste bilden die 529 Monumente des Weltkulturerbes der „UNESCO”. Die Gründer des Projekts „New 7 Wonders” haben 17 davon ausgewählt - darunter das Kolosseum, den Eiffel-Turm, den Aachener Dom, die Chinesische Mauer, das Taj Mahal, die Maya-Pyramiden und die Freiheitsstatue. Acht weitere Bauwerke wurden von der Öffentlichkeit nominiert - unter anderem Machu Picchu und die Golden Gate Bridge. Bis jetzt wurden über fünf Millionen Stimmen aus über 200 Ländern abgegeben. Die derzeitigen Top-Drei sind das Taj Mahal (7,73 Prozent), Chichén Itzá, (7,63 Prozent), und die Chinesische Mauer (7,14 Prozent).


Taj Mahal


Sind die originalen Weltwunder noch von einem Mann bestimmt worden, so stimmen jetzt Millionen Onliner weltweit ab. Die Multi-Media-Kampagne geht jetzt in ihre entscheidende Phase. Es ist die größte globale Abstimmung überhaupt. Die Jury internationaler Experten wird angeführt von Professor Federico Mayor, Ex-Präsident der „UNESCO”. Ende des Jahres werden aus den 77 Favoriten die 21 heißesten ausgewählt. Aus ihnen werden dann im Laufe des Jahres 2006 die Gewinner ausgewählt. Am 1. Januar 2007 ist es dann endlich soweit: Der Weltöffentlichkeit werden die neuen sieben Weltwunder präsentiert.